Zum Nachhören: Der Zivilschützer Markus Leimegger im Südtirol1-Sonntagsfrühstück "Feuer und Flamme"

Eigentlich wollte Markus Leimegger aus Kematen Medizin studieren. „Und dann bin ich der Verlockung des Geldes erlegen“, lacht er, „und aus einem Sommerjob bei der Bank wurden schließlich acht Jahre.“ Um trotzdem im medizinischen Bereich tätig sein und irgendwo mithelfen zu können, ging er 1991 als freiwilliger Helfer zum Weißen Kreuz in Bruneck. „1999 kam dann das spontane Angebot einer Festanstellung beim Weißen Kreuz, und da ich mir sowieso nicht vorstellen konnte, bei der Bank als zu werden, nahm ich das Angebot an und ging nach Bozen.“ 

Als technischer Leiter erledigte Markus Leimegger jahrelang Einkäufe und kümmerte sich um den Fuhrpark, heute ist er Dienstleiter des Zivilschutzes im Weißen Kreuz. Dieser Job führte ihn im Jahr 2009 schon in das Erdbebengebiet in L´Aquila, und noch in der Nacht des letzten verheerenden Bebens in Mittelitalien am 24.August diesen Jahres, brach Leimegger in die fast völlig zerstörte Gemeinde Amatrice auf und begleitete maßgeblich den Aufbau der Notunterkunft für die Erdbebenopfer. „Ich habe gesehen, wie ein Mann seine Ehefrau nur mehr anhand einer alten Verletzung am Fingernagel identifizieren konnte, natürlich berührt einen das“, erzählt er, „und ich bin auch dankbar für die Notfallpsychologen, die auch uns Helfern in so einer Notunterkunft zur Verfügung stehen. Aber jedes lächelnde Gesicht, jedes Danke, entlohnt mich für die Belastung, der wir ausgesetzt sind, und zeigt mir, wie richtig es ist, dass wir vor Ort sind.“

Jede Woche starten freiwillige Helfer aus Südtirol nach Amatrice, immer am Freitag findet der Wechsel statt. Auch Markus Leimegger wird wieder ins Erdbebengebiet aufbrechen, sagt er: „Wir vom Weißen Kreuz haben ein großes Ziel: den Erdbebenopfern ihr soziales Netzwerk wieder zu geben, den älteren wie den jungen Menschen.“ Wie das passieren soll, welche Eindrücke Leimegger aus Amatrice mit nach Südtirol gebracht hat, und warum es auch bei uns in Südtirol wichtig wäre, immer eine Kiste Mineralwasser im Keller stehen zu haben – für den Krisenfall – das und vieles mehr hat uns der Helfer Markus Leimegger in „Feuer und Flamme“ am Sonntag, den 25.9.2016 zu Gast bei Sarah Bernardi erzählt...

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