Eberhartinger von der EAV im Sonntagsfrühstück
Er ist Entertainer, Multitalent und ein Unikum zugleich. Kein Wunder, dass sein Bekanntheitsgrad nicht nur in seiner Heimat Österreich bei gefühlten 100 Prozent liegt. Der Frontmann der erfolgreichen Pop-Rock-Band EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) mischt seit drei Jahrzehnten die Musikszene auf. Gemeinsam mit seiner Band polarisiert und kritisiert er und dabei erntet er nicht nur Lorbeeren, sondern auch Schelte. "Ich war schon immer ein Rührer und gerne auf Demonstrationen unterwegs.
Viele Leute sagen, dass sie Politik nicht interessiert. Dass kann ich nicht verstehen, denn wir leiden oder profitieren ja alle von den Konsequenzen der Politik", ist der Sänger überzeugt. Ihr neues Album "Werwolf Attacke! (Monsterball ist Überall...)" ist deshalb streckenweise auch ernst und politisch. Die Themen sind zu ernst, um sie als Lachnummer zu verkaufen: "Bei manchen Dingen fällt einem nichts lustiges mehr ein, wir werden deshalb schärfer. Es sind Beschreibungen des Istzustandes und der ist nicht lustig." Auch das ist neu, denn die EAV gehört unumstritten zu den Bands mit dem besten Wortwitz des deutschen Sprachraums. Dabei darf für Klaus Eberhartinger Satire nur soweit gehen, dass andere damit nicht verletzt werden. Denn wo die Kritikebene rausfällt, wo es nur darum geht, sich auf Kosten anderer lustig zu machen, wird sie sinnlos.
Eberhartinger ist ein Freigeist. Schubladendenken ist ihm fremd, der Musiker braucht das offene Feld. Freiheit findet er auch in seiner zweiten Heimat, in Ostafrika, die für ihn manchmal schon zu seiner ersten Heimat geworden ist. Irgendwann möchte er dort mal ein Häuschen haben, aufs weite Meer schauen und sich treiben lassen. "Du kannst 40-mal nach Kenia fahren und noch immer was anderes anschauen. Der ganze afrikanische Kontinent ist es wert, besucht zu werden," gerät der Frontmann ins Schwärmen. Nicht nur einen Besuch, ist aber auch Südtirol wert. Und so wird die EAV auf ihrer aktuellen Tournee vielleicht auch in Südtirol einen Zwischenstopp einlegen, um ihr neues Album zu präsentieren. Voraussichtlich im Herbst. Auch davon wird der Vollblutmusiker erzählen. Aber auch 30 Jahre Bandgeschichte kommen beim gemütlichen Sonntagsfrühstück auf Südtirol 1 nicht zu kurz.
Klaus Eberhartinger bei Daniel Winkler zum Nachhören: