Landesregierung hält an Südtiroler Weg fest
Auch nach der erneuten Einstufung Südtirols als „rote Zone" durch die Regierung in Rom, beschließt die Südtiroler Landesregierung weiterhin einen eigenen Weg zu gehen. In einer außerordentlichen Sondersitzung am Freitagnachmittag ist die Entscheidung gefallen und eine neue Verordnung wurde verabschiedet.
Unter anderem wird in der neuen Verordnung geregelt, dass Abholdienste bei Bars und ähnlichen Dienstleistungen nur bis 18 Uhr möglich sind. Die Aufstiegsanlagen können vorerst nicht öffnen.
Almbetriebe und Schutzhütten entlang der Skipisten und Wege dürfen - mit einer Reihe von einschränkenden Regeln - von 8 bis 16 Uhr geöffnet haben. So ist dort nur Bedienung am Tisch mit maximal 4 Personen pro Tisch erlaubt. Die Verabreichung und Konsumierung von superalkoholischen Getränken (auch als Zusatz in anderen Getränken) ist untersagt.
Musikalische und multimediale Unterhaltung im Innen- wie im Außenbereich der Almhütten ist verboten.
Auf Forst-, Alm- und Wanderwegen sowie in Betrieben auf Almen kontrolliert das Landesforstkorps nun wieder verstärkt, ob die Anti-Corona-Regeln eingehalten werden.
Das römische Gesunheitsministerium würde die Lage in Südtirol falsch interpretieren. Die Zahlen des Sanitätsbetriebes ließen es zu, mit den bereits bestehenden Regeln in Südtirol weiterzumachen. Bars, Restaurants und auch der Handel können somit geöffnet bleiben. An der Lage der Skigebiete ändert sich nichts. Diese bleiben weiterhin geschlossen.
Bei einer Änderung der aktuellen Lage, könnten neue Maßnahmen gesetzt werden, doch die Experten bestätigen die bestehenden Regeln, so Landeshauptmann Kompatscher. Gesundheitslandesrat Widman spricht von einer stabilen Lage in den Krankehäusern und Intensivstationen. Ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems sei bei der aktuellen Auslastung nicht zu erwarten. Zudem werde in Südtirol eine höhere Anzahl an Tests durchgeführt, was das Land nicht mit anderen Regionen vergleichbar mache. „Wer wenig testet, bleibt gelb; wer viel testet, wird rot - das kann es nicht sein“, so Landesrat Wiedman.
Man wolle jetzt gemeinsam mit Rom über die Einstufung Südtirols als „rote Zone" diskutieren.