Zum Nachhören: Musiker Paul Pizzera bei uns im Sonntagsfrühstück

Paul Pizzera, Jahrgang 1988, aus Deutschlandsberg in der Steiermark zählt nicht nur, aber vor allem in der Kombi mit seinem Kollegen Otto Jaus als Pizzera & Jaus zu den erfolgreichsten Musikern Österreichs. „Kabarettist, Autor und Fetznschädl“ steht außerdem auf seiner website – einer, der eben gern „Hirnfasching“ hat. Am 18. Juli, am Tag nach Pauls Geburtstag, spielen Pizzera & Jaus live in der Eishalle Toblach.

Hohe Berge erdrücken Paul Pizzera. Er steht auf sanfte Hügel. An seinem letzten und bisher einzigen Südtirol-Besuch wusste er demnach eher die anständige Pizza und das gut ausgebaute Radwege-Netz zu schätzen als das Panorama. „Das war so mit zwanzig, da war ich zu einem Poetry Slam in Bozen. Doch, lief gut, der Wettbewerb. So gut, dass das Heimfahren mit dem Fahrrad schwer war“, erinnert er sich lachend.

Aufgewachsen als Einzelkind am Land hatte er den „Hobby-Horizont“, wie er ihn nennt, bald erreicht. Klar machte er manchen Blödsinn, „probierte das Kiffen und das Fladern“, das Klauen, aber vor allem schrieb er gerne Texte und Lieder. „Auf einer Amerika-Rundreise, als ich sechs war, haben wir ein EAV-Album rauf und runter gehört“, erinnert er sich, „und ich hab es damals schon spannend gefunden, wie man mit Sprache spielen kann.“

„Je höher die Absätz´, desto kürzer die Hauptsätz´“, „Mama“, „Kaleidoskop“ – so feinfühlig und klug die Texte von Pizzera & Jaus sind, so augenzwinkernd und humorvoll können sie sein. Paul Pizzera hat Germanistik und Philosophie studiert und nebenher immer soziale Jobs, u.a. in einem Altersheim ausgeübt. „Angst vor dem Tod habe ich da nur bei den Menschen gesehen, die ihr Leben nicht wirklich gelebt hatten“, sagt der Steirer, „je mehr du dir ein Leben lang gestattet hat, die Welt auf deine eigene Art zu entdecken, desto versöhnlicher gehst du dann mit dem Ende um.“
Versöhnt hat sich Paul Pizzera vor allem auch mit der Zeit, in der er an panischen Ängsten und massiven psychischen Problemen litt. Auch davon hat er uns in „Feuer und Flamme“ erzählt…